Die Grundschule Kirchdorf erreicht beim Deutschen Lesepreis 2017 den 2. Platz für den herausragenden Einsatz bei der Leseförderung. Wir freuen uns riesig und sind unheimlich stolz auf diese Anerkennung. Wir sehen es als Bestätigung für die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre.
Die Grundschule Kirchdorf begreift es als Kern ihres Auftrags, starke und selbstständig denkende Persönlichkeiten zu bilden und zu erziehen. Lesen sehen wir als Schlüsselkompetenz und messen ihrer Förderung allerhöchste Bedeutung bei. Wir verstehen Lesen als Zugang zur Welt und zu kultureller Teilhabe, als Möglichkeit eigene Erfahrungen zu verarbeiten, sowie als Instrument zur Meinungsbildung und zur Teilhabe an demokratischen Prozessen.
Die Basis ist eine feste, tägliche Lesezeit am Vormittag. Denn das Lesen / Vorlesen bedarf täglichen Erlebens und Übens um zur Selbstverständlichkeit zu werden. Es steht eine große Auswahl an Bilderbüchern sowie Lektürekisten, differenziert nach Lesefähigkeiten, zur Verfügung. Ziel ist es die basalen Lesefertigkeiten zu trainieren sowie den Wortschatz und die sprachlichen Fähigkeiten der Schüler zu erweitern. Der zweite Baustein sind die Vorlesegespräche. Erst im Austausch über das Gelesene wird die Erfahrung des Angesprochen- und Beteiligt-Seins wirksam. Mit zunehmender Lesekompetenz üben sich die Schüler im literarischen Gespräch zu den Lektüren.
Eingebettet sind die Bausteine in vielfältige Angebote die Lesemotivation und -kompetenz zu steigern: eine durchgängig geöffnete Bücherei, die Leseprojektwoche, Lesewettbewerbe in Deutsch und Türkisch, Besuche der Bücherhalle und der ansässigen Buchhandlung, der Bücherflohmarkt, die Teilnahme am Fly-Projekt und am bundesweiten BISS-Projekt uvm.
Eine verbindliche Lesezeit im Schulvormittag ist unbedingt sinnvoll für Schulen mit bildungsfernen Einzugsgebieten, um dem Mangel an sprachlichen Vorbildern und dem fehlenden Zugang zu Schriftsprache zu begegnen. Die Ergebnisse an unserer Schule sprechen für sich.
Darüber hinaus halten wir eine tägliche Lesezeit für alle Grundschulen, unabhängig von ihrem Umfeld, für überaus sinnvoll. Ob Lesen und Lesenüben in der Schule stattfinden, sollte nicht dem Zufall überlassen bleiben. Durch gemeinsames, ritualisiertes Lesen lassen sich stabile Lesegewohnheiten und, damit verbunden, ein lustvoller Umgang mit Büchern etablieren. Schon Grundschulkindern muss die Erfahrung ermöglicht werden, dass ihre Gedanken, ihr Verständnis des Gelesenen bedeutungsvoll sind, und dass sie Resonanz finden.
Schirmherrin des Deutschen Lesepreises ist Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters
Der mit insgesamt 19.500 Euro dotierte Deutsche Lesepreis ist ein gemeinsame Initiative von Stiftung Lesen und Commerzbank-Stiftung und wird seit 2013 für vorbildhaftes Engagement in der Leseförderung verliehen. Unterstützt werden die beiden Initiatoren von FRÖBEL e.V., der PwC-Stiftung Jugend – Bildung – Kultur und der Arnulf Betzold GmbH. Die Auszeichnung steht unter der Schirmherrschaft von Staatsministerin für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters. Die festliche Verleihung des Deutschen Lesepreises an die finalen zehn Preisträger findet am 9. November 2017 im Berliner Humboldt Carré statt.
Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen: „Bildung fängt mit Lesen an. Ohne die Fähigkeit, Texte zu verstehen, fällt es schwer, Herausforderungen in Schule, Beruf und Alltag zu meistern. Um Kinder und Jugendliche für das Lesen zu begeistern, braucht es Menschen, die sich mit ungewöhnlichen Ideen, großer Ausdauer und viel Enthusiasmus engagieren. Die nominierten Projekte für den Deutschen Lesepreis zeigen, wie lebendig und erfindungsreich die Leseförderung hierzulande ist.
Astrid Kießling-Taşkın, Vorstand der Commerzbank-Stiftung, betont: „Lesen ermöglicht Teilhabe. Neues weckt Interesse. Das sind die beiden grundlegenden Anforderungen, die eine aussichtsreiche Bewerbung für den Sonderpreis „Ideen für morgen“ ausmachen. Unser Ziel ist es, die Leseförderung auch in Zukunft fit zu halten.“
Hintergründe zum Deutschen Lesepreis
Der Deutsche Lesepreis wird an Menschen verliehen, die sich nachhaltig für die Leseförderung einsetzen. Die Initiatoren wollen damit das breite gesellschaftliche und individuelle Engagement derer würdigen, ohne die eine flächendeckende Vermittlung von Lesefreude und -kompetenz nicht möglich wäre.